Ohne Anekdote geht's dann jetzt doch nicht. Vorgestern, also am ersten Abend hier, waren wir ziemlich spät im Restaurant und es gab keinen Fenster- oder Kamin-Platz mehr. Dafür wurden wir auf französisch begrüßt - was sagt man zu so stocksteifen Typen nochmal? Steifkragen ... Stock im A...ach egal. Den Ober hatten wir dann ziemlich schnell auf eine angenehme Betriebstemperatur gebracht. Ich meine am ersten Abend hatte ich Fiskur & Franskar - die Karte hatte keine große Auswahl, waren es vier oder sechs Hauptspeisen? - wir haben an den zwei Abenden vier probiert - alle superlecker - ljúffengt. Also ich bestelle Fiskur & Franskar und freue mich auf ein lecker Bier - "Da hast Du aber Glück! Zu unserem Fiskur & Franskar Angebot gehört heute Abend ein leckeres Gluten freies zuckerfreies Bier!" - "Ne, also ich hätte gerne eines das auch ..." - "Das ist nicht light, da ist schon Alkohol mit drin!" - Ich konnte mich wehren wie ich wollte - meine Frau bekommt ein feines Glas Weißwein - der Ober schmeißt sich in die Brust - stellt mit ausschweifender Geste erst ein Glas und dann die Dose Bier vor mir auf den Tisch, lässt beides kurz stehen - um mir Zeit zu geben die Szene völlig entgeistert in mich aufzunehemn - um dann die Dose (wiederum mit großer Geste) mit der einen Hand auf dem Tisch zu fixieren und mit der anderen Hand unter die Lasche zu greifen und mit typischem Klack und Zisch die Dose zu öffnen. Meine Frau hat Tränen in den Augen und sitzt schon leicht gekrümmt - guckt dabei immer wieder zum Tisch hinter mir - von da kommt auch leichtes Glucksen - die haben auch ihren Spaß (und nicht nur weil sie grade mit ihrer zweiten Flasche Wein angefangen haben) und ich fühle mich wie ein Zirkuspferd. Was für ein Highlight! Der Kellner deutet eine Verbeugung an und entschwebt - so wie der geschmunzelt hat, wusste er genau was er tut. Jetzt sitz' ich da vor einer offenen Dose und einem leeren Glas. Einschenken darf ich selbst.
Um nochmal kurz auf die beiden Flaschen Wein zurück zu kommen, in diesem und im letzten Hotel haben die Isländer sich beim Essengehen richtig gut gehen lassen. Im Morgunblaðið habe ich gelesen, dass die Hotels in der zweiten Hälfte vom Sommer die fetten Rabatte die es auf die Übernachtungen gab, locker in den Restaurants wieder raus geholt haben. Glaube ich sofort.
Nach dem Frühstück noch ein vorletzter Blick aus dem Zimmerfenster.
Was ist das denn? Eine Reisegruppe Isländer ergießt sich auf den Steg. Das ist eine Führung?
Nach dem Urlaub - höchstwahrscheinlich zum französischen Festival am letzten Juli-Wochenende - habe ich dan bei RÚV oder der Zeitung was über den Steg gefunden.
Darauf werden zu Musik vom Schifferklavier traditionelle Tänze, natürlich in Tracht, aufgeführt. Den Beitrag konnte ich leider nicht mehr finden, dafür das hier:
(wenn's da dieses Jahr keine Pianomusik in der Bar gibt, dann beschwere ich mich!)
Zum Abschluss nochmal das Quartier Francaise von der Wasserseite aus gesehen.
Wetter hin oder her, wir nehmen die längere Strecke durch die Fjorde und sparen uns den Tunnel.
In Eskifjörður legen wir uns dieses Mal nicht mit dem Jäger an, sondern packen ihn auf die Ladefläche - und jetzt - auf zur Robbenjagd
Nächster Halt - Picknick!
Dieses Jahr habe ich an Kleingeld gedacht.
Als erstes muss man die ganze Angelegenheit hier ans Laufen bringen.
Zum Glück muss man nicht allzu viel beachten und die ausgehangene Erläuterung verstehe sogar ich. Erstmal ein Egils-Malz - spannend - wie früher diese Automaten im Zoo oder vor großen Kaufhäusern wo dann für zwei Groschen ein Plastik Ei eine Spirale runtergerollt ist - und drin war dann süßer Puffreis. Egils-Malz ist am Mann - jetzt noch was Süßes? Ein Riesen-Prinz-Polo, dass soll's sein. Das Geld ist eingeworfen, die Nummer ist gedrückt, der Automat fängt an zu arbeiten und es gibt einen Stromausfall - das Ding ist aus - das Ding geht wieder an - das Ding sagt es Initialisiert sich - das Ding bla bla bla - das war's. Ich habe kein passendes Kleingeld mehr. Zahl zwei, nimm eins. Auch ok.
Der Kiosk ist ein echter Hot Spot. Wir waren die zweiten die hier angehalten hatten - da kamen dann noch ein dritter Wagen zu. Während meiner Aktion kamen noch zwei Vorbei. Die Wagen waren bis auf einen voll besetzt und alle haben Fotos (fürs Familienalbum) gemacht. Hier ist was los.