Ísland frá degi til dags

[Silke]

Das Wetter ist sehr schön geworden. Und wenn ich schon mal hier bin, kann ich doch noch ein Stück den Langihryggur hoch gehen und mir die Sache mal von ober angucken ... 
















Deutlich sieht man hier zwei ganz verschiedene Lava-Arten. Ihre Namen habe ich vergessen

[Silke]

Endlich oben. Hier sollte man einen guten Blick zum Krater haben  - und dann ziehen immer wieder dicke Wolkenfelder auf und verhüllen alles. Welches ist denn nur der Krater...
Da!! Der Vulkan blubbert ein bisschen vor sich hin und manchmal dringt ein intensives orangerotes Glühen durch den Nebel. 

[Silke]

Der Krater ist ja ein ordentliches Stück weit weg und zudem oft in Wolken gehüllt, die die Sicht sehr behindern. Trotzdem ist es ein unbeschreibliches Gefühl, einem aktiven Vulkan so nahe zu kommen und mit eigenen Augen das Blubbern, Spritzen und Brodeln der glühenden Lava zu sehen.









Hubschrauber knattern und kreisen direkt über den Krater

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Zum Meer hin wird es heller, aber hier oben bleiben die Wolken vorherrschend.

[Silke]

Die Leute auf dem Lavafeld werden vom Brandschutz zurückgepfiffen. 

Nützt aber nicht viel. Während der Mann mit den einen spricht, sind andere längst wieder auf die Lava geturnt...









Die neue Lava ist sehr rau und z.T. auch scharfkantig. Auch das Stück, das so "glatt betoniert" wirkt, hat eine raue, reibeisenartige Oberfläche.







Ein bewegender, beglückender Tag!

Mein Nachtquartier habe ich in einem Hostel in Keflavík. Ein Bett in einem großzügigen 4er Dormitory. Obwohl das Hostel so strategisch günstig nur wenige Minuten vom Flughafen entfernt liegt, behalte ich das ganze Zimmer für mich allein. In der Küche treffe ich eine junge Isländerin. Sie ist nach einem Auslandsaufenthalt wieder zurück nach Island gekommen und wohnt vorübergehend im Hostel bis sie eine Wohnung gefunden hat. Ansonsten herrscht hier ziemlich gähnende Leere.
Mir solls recht sein.

Góða nótt.

[Silke]

Samstag, 17. Juli 2021

Der Tag beginnt sommerlich-freundlich. Im Frühstücksraum ist sehr wenig Betrieb.
Frisch gestärkt mache ich mich auf den Weg zum Vulkan und hoffe auf gute Sicht und glühende Lava. Die Wetteraussichten sind nach wie vor gut, mild, wenig Wind und Wolken.
Der Parkplatz ist wieder sehr voll. Obwohl es erst später Vormittag ist, fahren etliche Autos schon wieder weg - fliegender Wechsel. So finde ich doch ohne Probleme einen freien Parkplatz auf relativ festem Untergrund. Und brauche wieder einige Anläufe, bis ich die Parkgebühr via App bezahlen kann. Die Internetverbindung ist schwach, aber es klappt schließlich doch.




Es ist ungefähr halb 12 als ich die Wanderung beginne.  Ranger sind erst ab 12 Uhr da. Aber ihr Auto ist schon mal mit Tipps für den Tag "präpariert".

Eigentlich hatte überlegt, heute mal einen anderen Weg zu gehen, folge dann aber doch der Empfehlung "Route C", d.h. Nátthagi und Langihryggur, wie gestern. 

Hoffentlich haben die Wolken heute den Wetterbericht aufmerksamer gelesen als gestern und wissen, dass sie vor dem Krater nichts zu suchen haben. 






Auf gehts. Heute steige ich gleich den Langihryggur hoch, ohne Abstecher zum Lavafeld im Nátthagi.
Am Anfang sind zwei recht steile Aufstiege. Auf der Ameisenstraße herrscht reger Betrieb in beide Richtungen. Für diese relativ frühe Tageszeit sind auch schon wieder ziemlich viele Leute beim Abstieg.
Und noch mehr beim Aufstieg.









Völkerwanderung zum Vulkan. Gestern habe ich hier sehr viel Französisch gehört. Heute ist die Sprachenvielfalt groß: Deutsch, Englisch, Italienisch, ... und sehr viel Isländisch. Es ist schließlich Samstag und den nutzen sicher auch viele Isländer*innen für einen Tagesausflug zum Vulkan.

Es sind auch alle Altersgruppen unterwegs. Incl. Babies im Tragetuch, Kleinkindern in der Rückentrage und mindestens 2 Hunde sehe ich unterwegs auch. Eigentlich gibt es ja die dringende Empfehlung, nicht mit Kleinkindern und Hunden zum Vulkan zu gehen...

[Silke]

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Beim Aufstieg sind im Lavafeld wieder schön die verschiedenen Lavaarten zu sehen.





Was machen denn die Wolken da um den Krater?? Die haben da doch heute nichts zu suchen!! Aber oben auf dem Langihryggur ist es schon wieder sehr wolkig. Eigentlich gibt es nur die Auswahl zwischen sehr wolkig und total dicke Nebelsuppe. Dann dringt noch nicht einmal wenigstens ein schwaches Lavaglühen durch Wolken und Nebel. Dann ist alles grau.
Aber der Vulkan ist zu hören, wenn er mal wieder eine Ladung Lava im Krater brodeln und überkochen lässt. Ein tiefes Dröhnen wie von einer weit entfernten starken Brandung.
Spannend. Aber eigentlich würde ich ja gerne auch Lava fließen sehen.

Wo ist denn überhaupt der Knopf, um den Vulkan anzuschalten. Der soll doch mal ordentlich Lava zutage fördern!

Na, geht doch...














Auf dem Langihryggur ist der Weg noch nicht zu Ende. Viele Leute laufen weiter. Ich schließe mich an. Vielleicht gibt es ja noch irgendwo eine gute Aussicht.
Der Weg führt bergab. Ein Trampelpfad an einem gerölligen Berghang entlang. Nicht besonders bequem, aber auch nicht schwer.









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[Silke]

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Bisher haben ja alle Leute, die Ausflüge auf das frische Lavafeld gemacht haben, mehr Glück als Verstand gehabt.

Wenn aber demnächst die Restaurants in Grindavík ihre Speisekarte um "grillað ferðamannalæri ferskt frá hrauninu" (gegrillte Touri-Haxe frisch von der Lava) erweitern, dann wissen wir, dass alle Warnungen gut begründet sind.
Wie tragfähig die frische Lava ist und wieviel Glut noch unter der erstarrten Oberfläche lauert, sieht man ihr ja nicht an...





















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[Silke]

Der Weg lohnt zieht sich, aber er lohnt sich. Eine entgegenkommende Touristin gibt mir den Tipp noch ca.1/2 Std. weiterzulaufen, dann hätte man einen guten Blick auf glühende Lava, die ins Tal runterfließt.

Die Berggipfel sind in den Wolken. Weiter unten ist die Sicht viel klarer und besser.















Ein Ausflugshubschrauber ist auf einem kleinen Hügel gelandet und lässt seine Leute aussteigen. Sie sind noch etwas näher an der frischen glühenden Lava.

[Silke]

Ich bin froh, diesen Weg gegangen zu sein. Nun lasse ich mich am nächsten Berg nieder und genieße. Der Karte nach müsste das der Stóri-Hrútur sein, wo man einen schönen Blick auf die Lava hat, die in die Meradalir fließt. 

Hier kommt auch die Sonne raus. Den Anorak habe ich den ganzen Tag schon spazieren getragen. Auch die lange Hose ist etwas warm. Hätte ich doch mal die Stripteasehose angezogen. Da hätte ich leicht auf kurze Hose wechseln können...

Das große Teleobjektiv kann ich aber gut gebrauchen.









Der Krater ist ziemlich weit entfernt. Man sieht auch den ersten Teil des Lavaflusses nicht, wie er sich aus dem Krater ergießt und seinen Weg Richtung Meradalir nimmt.

Aber dann kommt die Lava einen steilen Hang runtergeströmt. Man sieht richtig, wie sie anfangs noch sehr schnell fließt und dann immer zähfließende und langsamer wird. Faszinierend!















Plötzlich kommt ein riesiger Schwall Lava, viel größer als die vorherigen, eingehüllt in eine dichte Rauchwolke. 
Wir sitzen ja weit weg. Trotzdem habe ich das Gefühl etwas von der Hitze zu fühlen- Oder ist das die Sonne, die auch gerade raus kommt?

Das Spektakel ist gewaltig, beeindruckend und auch ein bisschen beängstigend. Sind wir wirklich weit genug weg, dass die Lava uns nicht erreicht...? Diese wahnsinnigen Naturkräfte sind ebenso faszinierend wie respekteinflößend...

[Silke]

Frische Lava im Meradalur. Überall schimmert noch die Glut durch.











Unter der Oberfläche glüht es noch sichtbar.



Ein Blick in die andere Richtung zum "älteren" Lavafeld.















Diese Farben und Strukturen ...














Islandfarben!




Den Hügel erklimme ich nicht mehr... Von dort wird die Sicht wohl auch nicht mehr so wesentlich anders/ besser sein als von meinem Platz.
Da sitze ich eine Weile und gucke nur. Eigentlich weiß ich gar nicht, wohin ich gucken soll... Die glühende Lava, das frische Lavafeld, die gesamte Landschaft ...