31.10.2020, 10:59
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 31.10.2020, 11:38 von Furtenschisser.)
Wunderbar neblige Tage gibt’s auf Island ja das ganze Jahr über. Und wenn der Nebel so durch die Mulden und Täler wabert, oder langsam die kleinen Hügel in Rangárþing ytra zudeckt, dann ist es Zeit für eine kleine Geistergeschichte ...
Kennt ihr das, wenn man ganz leise in ein Mikrofon sprecht? Die Stimme klingt dann ganz warm und vertrauensvoll - so wie wenn Elvis „Love me tender“ singt. Bedächtig, fast langsam. Die Stimme brauchen wir jetzt in unserem Kopf. Nur ein bisschen heiser ist sie.
Es war kurz nach der Jahrtausendwende. Wahrscheinlich im Sommer zweitausendundzwei. Ein kleines Stück südlich vom Þjófafoss, rechts der Þjórsá, bewirtschaftete der Bauer Daníel Magnússon den kleinen Hof Akbraut í Holtum. Einmal, will Daníel mit seinem Hund die Kühe aus dem Kuhstall holen und auf die Weide treiben. Dieser Stall ist ein großes Gebäude links vom Haus, an den sich noch eine Rundhalle anschließt. Nicht weit vom Gehöft, fünfzig Meter vielleicht, erhebt sich ein felsiger Hügel. Eine Elfenburg, wie sie nicht nur in diesem Landesteil üblich ist. Daníel will also grade eben die Kühe aus dem Stall holen als er eine große Unruhe im Kuhstall bemerkt. Er ruft seinen Hund herbei, der gehorcht aber erstaunlicher Weise nicht, und wie sich der Bauer umdreht, sieht er wie sein Hund in einer plötzlich aufziehenden riesigen Nebelbank verschwindet. Das Tier ist vom Nebel völlig verschluckt und kein Mucks ist mehr zu hören. Da plötzlich! Die Unruhe im Stall bricht wieder los - Daniel fährt herum - und alle Kühe stürmen wie von Sinnen aus dem Stall - vollführen Bocksprünge und Schreien als wären sie verrückt geworden und verschwinden schließlich auch im Nebel. Jetzt will unser Bauer Daníel aber Wissen was da im Stall wohl vor sich geht. Vorsichtig und bedächtig tritt er ein - nichts. Als er nicht ganz die Mitte des Futtergangs erreicht hat ist als würde ihm Eiskaltes Wasser ins Gesicht gespritzt. Er zögerte. Ein paar Schritte weiter wird alles um ihn herum immer enger. Noch heute erzählt er es habe sich angefühlt als wäre er hunderte Meter tief unter Wasser gefangen. Er kann nicht mehr atmen und muss aus dem Stall flüchten.
Draußen kommt er nahe des Elfenhügels zu stehen und kommt wieder zu Atem. Da spürt er auf einmal eine unsichtbare Hand auf seiner Schulter und hört eine Stimme die sagt: „Sei still. Du wirst angegriffen. Es versucht Dich zu töten.“
Die Geschichte hat Daníel später einem Seher erzählt. Dieser sagte ihm, es müsse sich um einen eifersüchtigen Spuk gehandelt haben, der neidisch auf Daníels schöne Kühe war.
Weder die Kühe noch der Hund wollten sich jemals zu den Vorkommnissen äußern.
Das ganze Geschehen um diese Heimsuchung von vor fast zwanzig Jahren erhielt diesen Sommer neue Brisanz. Da die Häuser abgerissen werden sollten wurde - nur um auf Nummer Sicher zu gehen - vor Beginn der Arbeiten ein zauberkundiger Priester zu einer Geisteraustreibung bestellt. Den Exorzismus hat RÚV mit einem Kamerateam begleitet.
Wollen wir hoffen das die Geister für immer verbannt und nicht nur vertrieben sind.
Wenn ihr jetzt in der dunklen Jahreszeit draußen unterwegs seid nehmt euch also vor Nebel in acht - man weiß nie wer oder was sich darin verbirgt. Besonders nicht am Abend vor Allerheiligen. Denn jeder weiß, dass grade in dieser Nacht die unruhigen Seelen ihr Unwesen treiben. Hoffentlich sind sie nicht neidisch auf Dich.
Happy Hallóvín!
Kennt ihr das, wenn man ganz leise in ein Mikrofon sprecht? Die Stimme klingt dann ganz warm und vertrauensvoll - so wie wenn Elvis „Love me tender“ singt. Bedächtig, fast langsam. Die Stimme brauchen wir jetzt in unserem Kopf. Nur ein bisschen heiser ist sie.
Es war kurz nach der Jahrtausendwende. Wahrscheinlich im Sommer zweitausendundzwei. Ein kleines Stück südlich vom Þjófafoss, rechts der Þjórsá, bewirtschaftete der Bauer Daníel Magnússon den kleinen Hof Akbraut í Holtum. Einmal, will Daníel mit seinem Hund die Kühe aus dem Kuhstall holen und auf die Weide treiben. Dieser Stall ist ein großes Gebäude links vom Haus, an den sich noch eine Rundhalle anschließt. Nicht weit vom Gehöft, fünfzig Meter vielleicht, erhebt sich ein felsiger Hügel. Eine Elfenburg, wie sie nicht nur in diesem Landesteil üblich ist. Daníel will also grade eben die Kühe aus dem Stall holen als er eine große Unruhe im Kuhstall bemerkt. Er ruft seinen Hund herbei, der gehorcht aber erstaunlicher Weise nicht, und wie sich der Bauer umdreht, sieht er wie sein Hund in einer plötzlich aufziehenden riesigen Nebelbank verschwindet. Das Tier ist vom Nebel völlig verschluckt und kein Mucks ist mehr zu hören. Da plötzlich! Die Unruhe im Stall bricht wieder los - Daniel fährt herum - und alle Kühe stürmen wie von Sinnen aus dem Stall - vollführen Bocksprünge und Schreien als wären sie verrückt geworden und verschwinden schließlich auch im Nebel. Jetzt will unser Bauer Daníel aber Wissen was da im Stall wohl vor sich geht. Vorsichtig und bedächtig tritt er ein - nichts. Als er nicht ganz die Mitte des Futtergangs erreicht hat ist als würde ihm Eiskaltes Wasser ins Gesicht gespritzt. Er zögerte. Ein paar Schritte weiter wird alles um ihn herum immer enger. Noch heute erzählt er es habe sich angefühlt als wäre er hunderte Meter tief unter Wasser gefangen. Er kann nicht mehr atmen und muss aus dem Stall flüchten.
Draußen kommt er nahe des Elfenhügels zu stehen und kommt wieder zu Atem. Da spürt er auf einmal eine unsichtbare Hand auf seiner Schulter und hört eine Stimme die sagt: „Sei still. Du wirst angegriffen. Es versucht Dich zu töten.“
Die Geschichte hat Daníel später einem Seher erzählt. Dieser sagte ihm, es müsse sich um einen eifersüchtigen Spuk gehandelt haben, der neidisch auf Daníels schöne Kühe war.
Weder die Kühe noch der Hund wollten sich jemals zu den Vorkommnissen äußern.
Das ganze Geschehen um diese Heimsuchung von vor fast zwanzig Jahren erhielt diesen Sommer neue Brisanz. Da die Häuser abgerissen werden sollten wurde - nur um auf Nummer Sicher zu gehen - vor Beginn der Arbeiten ein zauberkundiger Priester zu einer Geisteraustreibung bestellt. Den Exorzismus hat RÚV mit einem Kamerateam begleitet.
Wollen wir hoffen das die Geister für immer verbannt und nicht nur vertrieben sind.
Wenn ihr jetzt in der dunklen Jahreszeit draußen unterwegs seid nehmt euch also vor Nebel in acht - man weiß nie wer oder was sich darin verbirgt. Besonders nicht am Abend vor Allerheiligen. Denn jeder weiß, dass grade in dieser Nacht die unruhigen Seelen ihr Unwesen treiben. Hoffentlich sind sie nicht neidisch auf Dich.
Happy Hallóvín!
Glukáf, Helge