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Eine Reisebericht- oder doch keiner?
#1
Haltet mich für verrückt oder sonst was, aber so war es heute Morgen.

Als ich um halb sieben aus dem Haus ging, zwitscherten schon die ersten Meisen ganz aufgeregt und die Sonne fing so langsam an, die blaue Stunde zu beenden. Eigentlich sah alles nach einem einem schönen Start in den Tag aus.

Doch beim Einsteigen ins Auto überkam mich eine gewisse „Lustlosigkeit“. Ein Schub Eigenmotivation: Nein, du bist kein Weichei, Augen zu und durch. Doch irgenwie schien Bob, der Motivationsmeister nicht zu wirken, die Musik im NDR plätscherte auch nur vor sich hin.

Letzte Woche hatte ich mir das Konzert von Skalmöld mit dem Isländischen Symphonieorchester auf CD gebrannt. Der erste Track, der mit „Baldur“ beginnt, dauert so ungefähr 14 Minuten, die Zeit, die ich bis zur Schule brauche .

Während ich so durch den Ort fahre, ist die Solostimme des Sängers abwechselnd mit dem Chor zu hören. Am Ortsausgang färbt sich das Sonnenlicht so langsam in warme Farbtöne, die Musik wird durch den Chor und die einsetzenden Streicher immer kraftvoller bis schließlich Skálmöld in Aktion tritt.

Und immer schön die Geschwindigkeit in den Ortschaften und auf den kurzen Strecken auf der Landstraße beachten!

So langsam steigert sich die innere Spannung, auf der Autobahn würde wohl der Tritt auf das Gaspedal erfolgen.

Auf dem längsten Landstraßenstück von etwa 4 km Länge mit einer Geschwindigkeitsbegrenzung auf 70 km/h passiert es dann.

Im Kopf beginnt der Film „Energizing Iceland“ zu laufen. Auf schnurgerader Straße zieht die Landschaft vorbei, die Sonne geht auf, gepaart mit Bildern aus Island, Sonnenaufgang an der Hekla, an der Südküste von Snaefellsnes gen Westen, „bedrohliche“ Wolken in den Westfjorden, dampfende Lavafelder an der Krafla. 
Zu den hämmernden Bässen schwebt der Wagen Pikupim Zeitraffer über die Wellblechpisten der Kjölur und nach Landmannalaugar. Die Gischt des Goðafoss und des Dettifoss steigt empor und lässt auch den inneren Wasserpegel steigen.

Doch nach 15 Minuten ist die Fahrt zu Ende und die Realität hat mich wieder eingeholt.

Mit Energie aufgeladen kann der Gang in das alltägliche Vertretungsplanchaos beginnen.
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#2
Ja!!! Genau so Big Grin

Beim Autofahren habe ich's auch schon mit Online-Radio probiert. Das ist leider bei jedem Antennenwechsel abgebrochen.
Glukáf, Helge
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#3
Schön geschrieben.
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