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Westfjorde 2014
#4
So, weiter geht's !

05.07.2014
 
Bei den Wettervorhersagen der vergangenen Tage war es nicht anders zu erwarten. Unwetterwarnungen waren gegeben. Ständiger Regen ließ die Bäche und Flüsse bis zu den Rändern ansteigen. Das Wasser färbte sich von Graublau zu Milchkaffebraun. Der Sturm hatte massiv zugenommen. Was tun ?  
Es gab eine Austellung mehrerer Künstler, u. a. mit Fotos meines Fotofreundes Claus Sterneck, in einer alten Heringsfabrik in Djupavik. Ich hatte mich angemeldet. So machte ich mich schon um 7.00 Uhr morgens auf den Weg. Der Weg führte ständig an der Küste entlang und ein Stück über einen Berg. Zunächst verlief die Fahrt ohne Schwierigkeiten. Jedoch sollte sich das bald ändern. Planierspuren zeugten von inzwischen geräumten Erdrutschen. Hinter der nächsten Kurve lagen aber schon wieder eine Menge großer Felsbrocken, die ohne Geländewagen mit ausreichender Bodenfreiheit nur zu umfahren oder wegzuräumen waren.
Das sollte sich einige Male wiederholen. An einer hohen steilen Felswand sah ich es auf der Schotterpiste – enorm starke Fallwinde spielten mit dem Schotter und den Wassermassen. Ich schaffte es nicht mehr rechtzeitig, das Auto vor dieser Passage zu stoppen. Zwei Meter rechts neben mir der 20 Meter tiefe und steile Abhang zum Meer. Die Fallwinde erfassten das Auto und schüttelten es heftig durch. Ich kam zum stehen und setzte ein paar Meter zurück um die Winde abzuwarten. Es dauerte keine zwei Minuten , dann wurde es ruhig – Gas gegeben und durch. Direkt hinter dieser Stelle ging es mit 12 % Gefälle steil bergab.

 
Das sollte es aber noch nicht gewesen sein. An mehreren Stellen der Schotterpiste strömten Bachläufe über der Straße hinweg, statt kanalisiert darunter durch. Das Wasser nahm den Schotter mit und hinterließ tiefe Rinnen. So musste ich mit dem PKW furten, wo eigentlich keine Furten waren. Naja, es waren auch nur ca. 15 Zentimeter Wassertiefe. 
In Djupavik angekommen, war ich schon etwas erschöpft. Dennoch war erst einmal fotografieren angesagt. Am Strand von Djupavik lag ein altes gestrandetes Schiff, das inzwischen von Rost und Meer zu einem Gerippe degradiert wurde. Auch hier wieder der Kampf mit dem sich horizontal bewegenden Regen, der natürlich wieder aus der falschen Richtung kam. Warum ?? Dennoch wurden ein paar Fotos gemacht, das Bildbearbeitungsprogramm muss es dann richten.
Dann ab in die Fabrik, die Tür war offen. Von Claus fehlte jede Spur. Na gut, erst einmal die Ausstellung „Steypa“, auf deutsch Stahlbeton, angesehen. Eine wunderbare, gut gemachte Ausstellung. Klasse Arbeiten aller Aussteller in einem passenden Ambiente. Nach einer Stunde von Claus keine Spur. Ich wollte ihn anrufen – aber mein Handy zeigte kein Empfang. Ich wollte es noch einmal im Hotel im Ort versuchen. Wie sollte es anders sein, die Tür war verschlossen. Man sollte schon des Lesens mächtig sein, wie ich am anderen Tag erfuhr. Es gab ein Schild, das darauf aufmerksam machte, den Seiteneingang zu benutzen.

 
So fuhr ich dann zurück, obwohl ich die Küste eigentlich weiter hoch bis Krossnes fahren wollte. Aber ich befürchtete, dass die Straßenverhältnisse schlimmer würden und es bald kein Weg mehr zurück gegeben hätte.
 
Die Entscheidung war richtig, die Wassermassen hatten die Rinnen schon vertieft. Unterwegs noch ein paar Fotos von der stürmischen See und ein paar Schafen, die sich unter der Terasse eines pittoresken Hauses Unterschlupf gesucht hatten, gemacht und dann ab zum Hotel. Ein Blick auf die Tankuhr sagte mir, dass es besser ist, noch kurz in Holmavik zu tanken, obwohl der Tank noch halbvoll war. Der Besuch in Holmavik sollte aber nicht ohne eine weitere Motivsuche im Ort enden. Es regnete auch nicht mehr. Ein alter Bootsschuppen und ein kleiner Leuchtturm sowie viele farbige und zum Teil verrostete Arbeitscontainer im Hafen waren genau das, was ich suchte.

Trotzt der abenteuerlichen Fahrt und des katastophalen Wetters war es ein eindruckvoller Tag.  Island, wie ich es mag! Natur pur!


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Westfjorde 2014 - von ice55 - 01.05.2019, 13:03
RE: Westfjorde 2014 - von Rossimone - 01.05.2019, 13:23
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