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Ich bin nur mal kurz Bier holen ...
Wir sind gestern Abend also stilecht im Quartier Francaise in Fáskrúðsfjörður untergekommen. Wir wohnen im ausgedienten französischen Hospital. Wenn ich das richtig zusammen kriege stand das ursprünglich auf der anderen Seite vom Fjord und wurde erstmal aufwändig per Schwertransporter an seinen heutigen Standort gebracht. Beim Versuch es hier zu restaurieren wurde dann wohl festgestellt, dass von dem alten Gebäude nichts mehr zu gebrauchen ist und das jetzige Hotel wurde zum größten Teil neu (nach) gebaut.

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Über einen Zebrastreifen geht’s in das Haus vom Arzt zur gegenüberliegenden Straßenseite. Hier ist die Rezeption und eine Ausstellung zur Fischerei und den Franzosen hier im Städtchen. Für Hotelgäste ist der Eintritt frei.

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Hier im Erdgeschoss ist ein Teil der alten Praxis zu besichtigen. Da wurde also früher von Frankreich nach Island gefahren, dabei gefischt, mit Schnur und Haken, und die Arbeitsverletzungen konnten dann hier vor Ort behandelt werden.
Im Untergeschoss geht die Ausstellung weiter. Hier gibt’s ‘nen Tunnel der unter der Straße zurück ins Hospital führt. Stark! Der Tunnel ist in mehrere Ausstellungsräume unterteilt. Im ersten ist man gleich unter Deck.

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Unglaublich, hier schwankt es - aber wie! Ich muss nochmal raus und nachgucken wie die hier den Raum „aufgehangen“ haben um die Bewegung hin zu bekommen. Von draußen ist nix zu sehen - das kann ich gar nicht fassen! Also noch mal rein - zwei Schritte rein und alles schwankt - wieder raus und der Spuk ist vorbei. Das geht nicht nur mir so - aber keiner findet eine Erklärung. Später wurde mir erklärt, dass die Atmosphäre, der Geruch und der eingespielte Sound einen dazu bringen sich das Schwanken einzubilden - ich tippe am ehesten auf den Sound. Die dröhnenden Bässe bringen den Orientierungssinn völlig durcheinander.

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Die Kojen sind winzig. Inzwischen habe ich gelernt, dass es früher üblich war im Sitzen zu schlafen. Noch dazu musste man sich die Koje teilen. Eine Arbeitsschicht ging bis zum Umfallen. Also bis zu zwanzig Stunden. Dann kann man sich so eine Kabine natürlich auch leicht mit zwei Kollegen teilen. Knüppeljob. In den folgenden Räumen erfährt man noch was über die Route und die Arbeit an Bord. In einer Videoinstallation gibt’s einen Nachruf für alle Matrosen die bei der Fischerei ihr Leben verloren haben. Zuletzt gibt’s noch einen Film zum Umzug des Hospitals - natürlich auch auf französisch. Im Hospital angekommen ist hinten raus das Restaurant mit Blick in den Fjord und bei passendem Wetter Außengastronomie auf dem Steg. Um zurück auf die Straße zu kommen muss man zuerst wieder eine Etage nach oben. Dafür gibt’s aber einen Fahrstuhl - und zwar wirklich nur für die eine Etage.
Glukáf, Helge
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RE: Ich bin nur mal kurz Bier holen ... - von Furtenschisser - 24.02.2021, 18:47

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