06.05.2019, 21:18
(Dieser Beitrag wurde zuletzt bearbeitet: 08.05.2019, 20:49 von odins-raven.)
Lang, lang ist's her, nächstes Jahr sind es 20 Jahre.
Irgendwie kamen wir bei den Überlegungen für die Sommerferien darauf, dass wir doch einmal etwas außergewöhnliches (für unsere Verhälntisse) machen sollten: Irland oder Island? Es ist zwar nur ein Buchstabe Unterschied, aber wir entschieden uns für das Land mit "s". Vielleicht aus der Überlegung heraus, da gibt es Vulkane und Süditalien ist im Sommer zu warm.
Gebucht hatten wir bei einem Reisebüro in Hamburg (gab's damals wirklich schon Internet?): 14 Tage Inselumrundung mit wenig Standortwechseln. Als Wagen war ein Toyota Corolla gebucht, im Reisepreis eingeschlossen war auch noch eine Bootsfahrt im Breidafjördur und eine Walbeobachtungstour mittt Northsailing in Husavik.
Teil 1 Keflavik - Bifröst
Der Flug ging abends von Frankfurt los, also ein typischer Abendflug mit FI. Es gab sogar noch richtiges Essen auf dem Flug mit einem kleinen Metallbesteck, das haben wir immer noch (gehört also in die Rubrik: Gibt's nicht mehr).
Die erste Überraschung bei der Ankunft war, dass es noch hell war. Wir kannten das zwar aus Studentenzeiten von einer Interrailtour durch Finnland-Schweden-Norwegen, aber dass in Keflavik morgens um drei Uhr noch Halligalli auf den Straßen ist, war dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Cruisen um den Kreisel vor dem Hotel machte ganz schön Lärm.
Ins Hotel in Keflavik wurden wir mit einem Taxi gebracht, die mitgebrachten Kekse mussten jetzt reichen.
Am nächsten Morgen um 8:00 sollten wir nach dem Frühstück den Mietwagen am Flughafen erhalten. Pünktlich eine halbe Stunde später wurden wurden wir abgeholt und wieder zum Flughafen gebracht. Dort erhielten wir dann einen schneeweißen Corolla.
Das Abenteuer konnte beginnen.
Wohin fährt ein Islandneuling als erstes? Richtig, nach Gardur. Weiß der Teufel warum, vielleicht, weil man den Snaefellsjökull bei guter Sicht von dort aus sehen kann? Na ja, die Sonne schien, es früh am Morgen und wir mussten erst bis 18.00 im Eddahotel in Bifröst sein.
Und dann sahen wir ihn, den Snaefellsjökull. Vielleicht sind wir von ihm infiziert worden. Das nächste mal, dass wir ihn von Reykjanes aus sahen war 2014.
Von Gardur aus fuhren wir zum Leuchtturm auf Reykjanes. Auf dem Weg zum Leuchtturm gab es dann den ersten Kontakt mit nichtasphaltierten Straßen, Och, doch gar nicht so wild.
Auf dem weiteren Weg nach Krysuvik wurde es dann heftig. Der Großteil der Straße war im Bau befindlich, nicht asphaltiert, sondern isländischer Straßenbau: Untergrund aufgrubbern, ein paar mal mit schwerem Gerät darüber fahren, den Rest machen die Autos. Bei jedem Stein, der an den Unterboden schlug, gab es eine Schweißperle. Insgesamt waren es viele.
Nächster Halt Seltún. Dachten wir jedenfalls. Im Reiseführer wurde der Graenavatn angepriesen. Auf dem kleinen Parkplatz angehalten, irgendwie durch die Botanik gestapft, nach einer Dampfquelle gesucht, so ein bisschen was gefunden... aber was war so besonderes dran. Eher eine kleine Enttäuschung.
Da wir relativ viel Zeit gebraucht hatten, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Aber nicht direkt nach REykjavi, nein, denn dann kommt ja Schotter, das wollen wir heute nicht mehr.
Also zurück nach Grindavik (leider nur einen kurzen Blick für die Krysuvik-Kirche gehabt) und an der blauen Lagune vorbei nach Reykjavik und weiter nach Thingvellir. Dort sind wir ausführlich umhergelaufen und haben viel fotografiert.
Apropos Fotografieren: Es sind ganze 97 Bilder aus dem Jahr übrig. Warum? Dazu später mehr.
Inzwischen war es später Nachmittag geworden und wir mussten noch bis nach Bifröst. Laut Buchung sollten wir bis 18:00 dort sein oder Bescheid geben, wenn es später wird.
Spannung: Ein Handy-Telefonat mit deutscher Karte und ein Anruf in Island auf Englisch. Also allen Mut zusammengenommen und durch. Es hatte geklappt, alles kein Problem, es wäre aber schön, wenn wir vor 22:00 da wären.
Ach, es ist ja noch hell, dann können wir ja noch um den Hvalfördur fahren. Und es zog sich, und es zog sich, ja, eine landschaftlich schöne Strecke, und es zog sich.
Wir haben es dann doch bis 20:30 geschafft. Kaputt vom ersten Tag blieb uns fast nichts mehr übrig, als ins Bett zu fallen und zu schlafen. Essen fiel aus. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir uns verköstigt haben. Verhungert sind wir jedenfalls nicht.
Ich kam den Abend noch irgendwann auf die Idee, den Wagen zu waschen. Meine holde wachte auf, stellte fest, dass ich nicht im Zimmer war, schaute aus dem Fenster. Der Wagen war weg. Welcher fremde, grauhaarige Mann wäscht unseren Wagen?
Wir waren jung und brauchten das Abenteuer.
Irgendwie kamen wir bei den Überlegungen für die Sommerferien darauf, dass wir doch einmal etwas außergewöhnliches (für unsere Verhälntisse) machen sollten: Irland oder Island? Es ist zwar nur ein Buchstabe Unterschied, aber wir entschieden uns für das Land mit "s". Vielleicht aus der Überlegung heraus, da gibt es Vulkane und Süditalien ist im Sommer zu warm.
Gebucht hatten wir bei einem Reisebüro in Hamburg (gab's damals wirklich schon Internet?): 14 Tage Inselumrundung mit wenig Standortwechseln. Als Wagen war ein Toyota Corolla gebucht, im Reisepreis eingeschlossen war auch noch eine Bootsfahrt im Breidafjördur und eine Walbeobachtungstour mittt Northsailing in Husavik.
Teil 1 Keflavik - Bifröst
Der Flug ging abends von Frankfurt los, also ein typischer Abendflug mit FI. Es gab sogar noch richtiges Essen auf dem Flug mit einem kleinen Metallbesteck, das haben wir immer noch (gehört also in die Rubrik: Gibt's nicht mehr).
Die erste Überraschung bei der Ankunft war, dass es noch hell war. Wir kannten das zwar aus Studentenzeiten von einer Interrailtour durch Finnland-Schweden-Norwegen, aber dass in Keflavik morgens um drei Uhr noch Halligalli auf den Straßen ist, war dann doch etwas gewöhnungsbedürftig. Das Cruisen um den Kreisel vor dem Hotel machte ganz schön Lärm.
Ins Hotel in Keflavik wurden wir mit einem Taxi gebracht, die mitgebrachten Kekse mussten jetzt reichen.
Am nächsten Morgen um 8:00 sollten wir nach dem Frühstück den Mietwagen am Flughafen erhalten. Pünktlich eine halbe Stunde später wurden wurden wir abgeholt und wieder zum Flughafen gebracht. Dort erhielten wir dann einen schneeweißen Corolla.
Das Abenteuer konnte beginnen.
Wohin fährt ein Islandneuling als erstes? Richtig, nach Gardur. Weiß der Teufel warum, vielleicht, weil man den Snaefellsjökull bei guter Sicht von dort aus sehen kann? Na ja, die Sonne schien, es früh am Morgen und wir mussten erst bis 18.00 im Eddahotel in Bifröst sein.
Und dann sahen wir ihn, den Snaefellsjökull. Vielleicht sind wir von ihm infiziert worden. Das nächste mal, dass wir ihn von Reykjanes aus sahen war 2014.
Von Gardur aus fuhren wir zum Leuchtturm auf Reykjanes. Auf dem Weg zum Leuchtturm gab es dann den ersten Kontakt mit nichtasphaltierten Straßen, Och, doch gar nicht so wild.
Auf dem weiteren Weg nach Krysuvik wurde es dann heftig. Der Großteil der Straße war im Bau befindlich, nicht asphaltiert, sondern isländischer Straßenbau: Untergrund aufgrubbern, ein paar mal mit schwerem Gerät darüber fahren, den Rest machen die Autos. Bei jedem Stein, der an den Unterboden schlug, gab es eine Schweißperle. Insgesamt waren es viele.
Nächster Halt Seltún. Dachten wir jedenfalls. Im Reiseführer wurde der Graenavatn angepriesen. Auf dem kleinen Parkplatz angehalten, irgendwie durch die Botanik gestapft, nach einer Dampfquelle gesucht, so ein bisschen was gefunden... aber was war so besonderes dran. Eher eine kleine Enttäuschung.
Da wir relativ viel Zeit gebraucht hatten, haben wir uns wieder auf den Rückweg gemacht. Aber nicht direkt nach REykjavi, nein, denn dann kommt ja Schotter, das wollen wir heute nicht mehr.
Also zurück nach Grindavik (leider nur einen kurzen Blick für die Krysuvik-Kirche gehabt) und an der blauen Lagune vorbei nach Reykjavik und weiter nach Thingvellir. Dort sind wir ausführlich umhergelaufen und haben viel fotografiert.
Apropos Fotografieren: Es sind ganze 97 Bilder aus dem Jahr übrig. Warum? Dazu später mehr.
Inzwischen war es später Nachmittag geworden und wir mussten noch bis nach Bifröst. Laut Buchung sollten wir bis 18:00 dort sein oder Bescheid geben, wenn es später wird.
Spannung: Ein Handy-Telefonat mit deutscher Karte und ein Anruf in Island auf Englisch. Also allen Mut zusammengenommen und durch. Es hatte geklappt, alles kein Problem, es wäre aber schön, wenn wir vor 22:00 da wären.
Ach, es ist ja noch hell, dann können wir ja noch um den Hvalfördur fahren. Und es zog sich, und es zog sich, ja, eine landschaftlich schöne Strecke, und es zog sich.
Wir haben es dann doch bis 20:30 geschafft. Kaputt vom ersten Tag blieb uns fast nichts mehr übrig, als ins Bett zu fallen und zu schlafen. Essen fiel aus. Ich weiß gar nicht mehr, wie wir uns verköstigt haben. Verhungert sind wir jedenfalls nicht.
Ich kam den Abend noch irgendwann auf die Idee, den Wagen zu waschen. Meine holde wachte auf, stellte fest, dass ich nicht im Zimmer war, schaute aus dem Fenster. Der Wagen war weg. Welcher fremde, grauhaarige Mann wäscht unseren Wagen?
Wir waren jung und brauchten das Abenteuer.