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Ein paar Tage im Juli 2018
#1
Zu den Reisebericht Schreibern gehöre ich nun wirklich nicht. Die letzten beiden Jahre habe ich von unterwegs immer Fotos vom Tag, sozusagen fangfrisch, ins Netz gestellt.
Ich versuche mich mal vorsichtig mit einem kleinen Beitrag. Im letzten Jahr führte mein Weg mich
vom Eistnaflug nach Akureyri!
Los geht‘s montags mit der Anreise über Hamburg nach Hirtshals. Dienstagmorgen, warten auf die Fähre, ich bin am Meer, ich habe Urlaub, ich bin entspannt. Gespannt auf das Wetter bei der Überfahrt, gespannt auf die Überraschungen, die die kommenden Wochen bereithalten aber entspannt.
Dieses Jahr hätte ich zum ersten Mal die Chance das Eistnaflug Festival zu besuchen. Islands größtes Rock-Fest. Da spielen an - inzwischen vier Tagen, zig Bands. 2018 ging‘s von Donnerstag bis Samstag. Headliner sind Kreator, die Jungs sind aus der Nachbarschaft - da ist die Musik egal - das wäre doch ein Spaß - mal sehen was passiert. Dummerweise hatte ich schon im letzten Jahr für Samstag und Sonntag eine Unterkunft in Akureyri reserviert. Sonntag ist ein Fußball-Endspiel - Zimmer mit Blick auf den Rathausplatz und das Café Amour ist da doch perfekt – hoffe ich. Ohrstöpsel gehören zum Zimmer wie der Föhn.
Es geht also erst mal über See. Vorbei an den Shetland Inseln 
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mit kurzem Aufenthalt in Þórshavn
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ist dann am Donnerstagmorgen Ankunft in Seyðisfjörður.
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In Egilsstaðir macht grade das Salt auf. Bei echtem Begrüßungs-Wetter kann man da perfekt draußen sitzen, den ersten Kaffee trinken, darauf warten dass die Getränkebude neben an aufmacht und überlegen, wo einen heute der Weg wohl hinführt.
2015 wollten wir zum ersten Mal ins Hochland. Da waren wir Ende Juni, Anfang Juli unterwegs. Soweit ich weiß wurden in dem Jahr die Hochlandstraßensperren für ein paar Tage im August aufgehoben. Für uns fiel das Hochland in dem Jahr also aus.
Beim nächsten Anlauf war das Wetter eigentlich ganz o.k., aber angekommen auf dem Parkplatz bei Askja standen wir vor einer dicken Nebelwand. Die Ranger haben von einem Besuch der Askja abgeraten. Also jetzt … Anlauf Nummer drei.
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Erster Stopp mit kleiner Wanderung bei Laugarfell,
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Picknick unterm Bláfell,
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beim letzten Mal sind wir über Brú gefahren, dieses Mal über den Staudamm.
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Den ganzen Tag traumhaftes Wetter mit Blick auf Herðubreið.
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Auf der Austurleið habe ich dann eine Begegnung mit einem goldbraunen RAM 1500 (oder größer), der mir kurz vor Dreki mit seinem Wohnzimmeraufbau entgegenschaukelt. Eine dunkle Vorahnung lässt mich rechts ranfahren. Gang raus, Handbremse hoch - jetzt müsste man ’ne Tüte Chips haben - PENG! touchiert er den Außenspiegel ... und - fährt weiter? Ich stütze mich auf der Hupe ab, und während ich den Spiegel wieder in Position drücke kann ich in ihm sehen, dass der RAM so nach 150 Metern jetzt doch anhält. Das kann nicht am hupen liegen - egal - raus dem Auto. Und rüber für ein nettes Gespräch. Der Kollege ist aus Köln und hat natürlich nix gemerkt, rückt aber seinen Spiegel jetzt auch grade. -Da könnte ich mir den Mund fusselig reden - bei mir ist alles heil geblieben - bei ihm nicht (hähä) - abhaken und weiter.
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Nach einem ausgiebigen Abendspaziergang an der Askja geht's so zwischen acht und neun Richtung Ringstraße. Um das Zelt bei Dreki aufzuschlagen ist es noch zu früh. Trotzdem sagen wir mal kurz bei den Rangern „Hallo“ und erkundigen uns nach dem Wasserstand der Lindaá. Den Campingpaltz an der Furt haben wir als ganz nett in Erinnerung. Super! Tagesziel gefunden, mal sehen wann wir da ankommen, so weit ist es ja nicht, da kann es entspannt weiter gehen.
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Im Vergleich zu dem gruseligen Gerappel auf der 910, wo man den Wagen über die hohen Lavakanten gefühlt "tragen" muss, ist die Fahrt über die Öskjuleið eine wahre wohltat. Traumwetter noch am späten Abend - der Ausblick übers Hochland ändert sich mit jeder Biegung; wunderbar. Und immer noch Herðubreið in der Abendsonne. Ich lass mir das Versprechen abringen die 910 zum letzten Mal gefahren zu sein - na gut, die Dash-Cam lief den ganzen Weg über mit und so ein Wetter wie heute kommt kein zweites Mal. Wenn nochmal Askja, dann mit zwei Übernachtungen - und bevor es so weit kommt gibt's noch so viel anderes zu sehen.
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Einsamkeit und ohrenbetäubende Stille an der Stromschnelle der Jökullsá á Fjöllum - wie viele Wochen bin ich schon hier?
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Wir inspizieren den Campingplatz. Ich will das Zelt auf jeden Fall am Auto stehen haben. Und dann das! DER güldene RAM! Wenn ich hier bleibe habe ich schon einen Freund. Schwups, 23 Uhr Piependeckel schlagen wir an der Ringstraße auf.
Was nun? Der Campingplatz Richtung Dettifoss ist auf dem freien Feld, da hätten wir auch bei Dreki bleiben können. Atlavík ist wunderschön - da hat Ringo Star in den 80ern mal ein Konzert gegeben - ich will ja noch nach Neskaupstaður - vor halb eins haben wir dann aber noch kein Zelt aufgebaut.
Die Entscheidung wird uns abgenommen. Viel Verkehr ist ja nicht mehr, und der einzige Wagen, der noch über die Ringstraße fährt dreht bei, lichthupt uns an, bringt sich neben uns in Position und lässt das Fenster runter. Drei zutätowierte Muttis in unserem Alter aus Reykjahlíð auf dem Weg zu einem Rock Fest in den Ostfjorden - ja 'ne, is' klar! - verwickeln uns in ein Gespräch. „Lustiges Kennzeichen, woher kommt ihr, wie tief war die Lindaá, wo wollt ihr hin, was macht ihr sonst so.“ Bis Neskaupstaður fahren wir heute bestimmt nicht mehr - vielleicht trifft man sich ja morgen.
Der Abend ist nicht wirklich jünger geworden - übernachtet wird in Reykjahlíð. Wir nehmen uns trotzdem die Zeit alle drei Campsites zu begutachten. Es wird dann Bjarg. Viertel nach zwölf gibt's noch 'nen kleinen Schwatz an der Rezeption, der Chef schaut auch noch vorbei - hups, eigentlich ist hier um Mitternacht Ladenschluss - Glück gehabt - eine Stunde später ist dann auch (inzwischen natürlich bei mildem Nieselregen - das Glück der Camper) das Zelt eingerichtet und es gibt noch was auf den Zahn.
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Ich kenn' mich doch! Ich wusste ich komm ins Schwafeln. Eigentlich sollten wir jetzt schon in längst in Aky angekommen sein, aber nein - ich schreib noch von dem goldenen RAM und den Dorfschönheiten ... wen interessiert das? Bis Aky liegt noch eine Nacht dazwischen. Also erst mal bis hier. Und dem geneigten Leser "Herzlichen Dank"!
Glukáf, Helge
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Ein paar Tage im Juli 2018 - von Furtenschisser - 09.05.2019, 21:39
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von bjoerg - 09.05.2019, 22:31
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 10.05.2019, 12:22
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von ice55 - 10.05.2019, 13:13
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 10.05.2019, 13:42
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 15.05.2019, 21:16
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 17.05.2019, 00:31
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 17.05.2019, 12:40
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 18.05.2019, 15:58
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 18.05.2019, 19:09
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 18.05.2019, 23:18
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 19.05.2019, 12:18
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 19.05.2019, 18:07
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 14.02.2020, 13:56
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 16.02.2020, 23:39
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 17.02.2020, 09:32
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 17.02.2020, 11:37
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 18.02.2020, 20:07
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Embla - 23.02.2020, 03:22
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 19.02.2020, 12:16
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 19.02.2020, 15:53
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Silke - 21.02.2020, 18:28
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 31.03.2020, 14:21
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 03.04.2020, 18:08
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RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 25.04.2020, 10:53
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RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Rossimone - 05.05.2020, 16:12
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RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 28.05.2020, 11:56
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RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von Soulfari - 20.06.2020, 12:05
RE: Ein paar Tage im Juli 2018 - von bjoerg - 23.06.2020, 20:59

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