Ein paar Tage im Juli 2018

[Furtenschisser]

Kurz nach zehn verlassen wir die Lagune. Bis wir bei Höfn ankommen sind da schon die Gehsteige hochgelappt. Kein Käffchen im Packhaus, kein pläuschchen mit Einheimischen. Weiter geht's durch die Ostfjorde.


(da nimmt sich das Handy wohl ein bisschen viel Belichtungszeit ...)

(... aber schön, wie sich der Mond spiegelt.)

Weit nach zwei Uhr morgens geht’s den Öxi rauf. Angenehm an der Fahrt im Dunklen ist halt, dass man nicht so sieht wie‘s linker Hand runter geht. Der Stopp am Wasserfall bei der nächtlichen Beleuchtung ist echt romantisch. Das sehen wohl auch andere so. Trotz der unchristlichen Uhrzeit sind wir hier nicht allein, da steht tatsächlich schon ein anderes Auto auf dem Parkplatz.
Nach dem Zwischenstopp liegt der schlimmste Teil der Strecke noch vor uns. Und wir sind noch keine fünf Minuten vom Parkplatz entfernt als wir in eine dicke fette Nebelbank oder Wolken-Wand reinfahren. Die Brühe wird immer undurchsichtiger. Mir wäre es wohler, wäre ich die Strecke nicht schonmal im Hellen gefahren. Da wo rechts und links die Lichtkegel der Scheinwerfer an den Rand der Piste kommen hört für uns der sichtbare Bereich auf. Im Dunkel lauert der Abgrund. Um die Spannung noch zu steigern reißt der Nebel sich zusammen und wird noch dichter. Wer den Öxi kennt kann den „Thrill“ vielleicht nachvollziehen, den ich jetzt empfinde, während wir an den Katzenaugen der Begrenzungspfosten vorbeifahren - einfach in die weiße Nebelwand hinein - ohne die nächsten paar Sekunden die beiden nächsten Begrenzungspfosten sehen zu können. Ein unglaubliches Gefühl.
Aber natürlich lässt sich das Ganze noch steigern. Hin und wieder fehlt einer der Begrenzungspfosten und jetzt fragt man sich natürlich „Verflixt, nicht das ich jetzt auf der falschen Seite an dem Pfosten vorbei fahre.“, denn das müsste ziemlich schnell ins Auge gehen. Am liebsten würde ich aussteigen und vorm Auto laufen. Wenn man die Straße nicht mehr sieht fährt nicht wie auf Wolken, eher wie auf einem zugefrorenen See - oder? Dann endlich! Ein Straßenschild. Links rum nach Egilsstaðir. Wir tasten uns durch den Nebel so nah wie möglich an das Schild ran um dann kurz davor links zu fahren. Es hat geklappt, anscheinend hatten wir die ganze Zeit die Piste unter den Reifen. Puh!
Wir fahren Richtung Tal und Ratz Fatz ist der Nebel weg.
In Egilsstaðir bekommt der Wagen noch eine Wäsche. Es soll sich auf dem Parkdeck ja keiner dran schmutzig machen.
Die Tour über den nächsten Pass geht auch durch dickste Nebelbrühe. Zumindest sind hier die Leitpfosten super zu sehen und Leitplanken gibt's auch.
Kurz nach vier. Morgenspaziergang durch Seyðisfjörður.





Tja, welches Foto nimmt man da? Mit Autos drauf? Wäre ein ehrliches Foto aber ein paar Schritte näher gibt's das Bild für's Fotoalbum. Regenbogenpflaster und Kirche ohne Autos. Schön hingelogen das Bild



Andersrum auch nett.



Aus dieser Perspektive ist der Berg viel imposanter.
Auf dem Weg zum Fährterminal brüllt mir eine Krähe was zu ...



... leider habe ich sie nicht verstanden - ich muss was an meinem Isländisch tun.

Mitten auf der Brücke versuche ich mich nochmal an einem Panoramabild.
Am linken Ende des Fußweges steht das Fährterminal,



am rechten Ende das kleine violette Haus vor dem immer die Moped Fahrer vorm Boarding gesammelt werden. Das Haus steht seit Jahren zum Verkauf. Warum nimmt das keiner?



Am Terminal habe ich noch was zu erledigen. Selfie von oben - ohne Drohne.


(Hihi, mit Uhrzeit und Datum.)

Guck mal, da zappelt ein Helge und schickt schöne Grüße an die Familie.