18.02.2020, 16:56
Von wegen Kulturtag. Skulpturen gibt's in der Hauptstadt an jeder Ecke. Im Land verteilt gibt's ja auch noch reichlich. Alle Nase lang stolpert man über irgendein Kunstprojekt. Und dann gibt's ja auch noch die Galerien.
Selbst bei schlechtem Wetter könnte man sich eigentlich ins Auto setzen und auf Entdeckungstour fahren. Die übergroßen Graffitis können einen wirklich an Autokino erinnern.
Jetzt geht es aber per Pedes zum Stadtbummel durch die Innenstadt.
Von der Hallgrimmskirkja durch die Seitenstraßen geht’s ratz fatz runter zur Laugarvegur. Bis zum alten Hafen sind’s auch nur ein paar Minuten. Hier hat man wirklich alles fußläufig.
Jetzt geht's aber erst mal über den Skólavörðustígur. Gegenüber vom frisch dicht gemachten Second-Hand-Haushaltswarenladen hat was neues aufgemacht. Achtung – neues Wort: Kinderfernsehenmerchandise - Krakkasjonvarpvarningur??? Asche auf mein Haupt, ich habe noch keine Folge geguckt.
Alles hat zwei Seiten. Am Skólavörðustígur ist ja das Schöne, dass es lange bergab geht. Aber ist Bergauf die Aussicht nicht die viel schönere?
Mit dem Auto kommt man von der Kirche noch an der alten Polizeiwache vorbei bis in die Bergstaðastræti.
Dahinter ist die Straße für Kraftwagen gesperrt. Im Sommer finden hier oft Kunstaktionen statt. Im letzten Jahr wurde der Straßen Abschnitt als Galerie genutzt. Isländer haben ihre Autos fotografiert. Tolle Oldtimer, zu große US-Schlitten, Japaner die aussehen wie Mond-Fahrzeuge. Zum Beispiel vor einem Hintergrund der sich total mit der Farbe des Wagens gebissen hat, vor der Kópavogskirkja oder vorm Walmuseum, den Pickup so platziert, dass es aussieht, als würde der Wal aus der Ladefläche springen.
In Aky habe ich ein Fotobuch dazu gesehen. Das will ich jetzt haben. Im Buchladen auf der Skólavörðustígur habe ich aber Pech. Tja, dann ist wohl jetzt die Zeit für Kaffee und Sonnenbad. Das nächste Café hat zum Glück eine Dachterrasse mit Ausblick.
Weiter auf der Jagd nach dem Fotobuch - im Buchladen auf der Bankerstraeti halten sie mich für Wahnsinnig - nicht genug damit, dass ich erst die Nerven von zwei Mädels verschleiß' indem ich es zuerst mit meinem gebrochenen isländisch versuch. Auch die Onlinerecherche - ich meine mich zu erinnern, dass der Titel "Cars in Iceland" oder so ähnlich war - bringt kein Ergebnis. Jetzt schaltet sich auch noch der "Bürovorsteher" ein. Also gut - last try - ich versuch's direkt mit englisch. Also ... :
- ich suche ein Fotobuch "Cars in Iceland" ...
- Ha?
- "Cars ..."
- Ha?
- "Cars...?"
- ???
janeisklar AUTO ausgerechnet! ist das jetzt bíl oder bill also bitl - egal
- "C-A-R-S ... bíl? bill?"
wo bin ich hier? in der Twilight Zone? ich will's grad' aufmalen oder lenkende Handbewegungen und "tut - tut" machen da plötzlich ... ich kann die Króna quasi fallen hören
- "uh - you mean caaaaars?"
Und jetzt geht das Spiel von vorne los. An die Ausstellung auf der Skólavörðustígur vom letzten Jahr kann er sich nicht erinnern, den Buchtitel hat er auch nicht im Computer. Also macht er sich auch auf die Suche.
Ich steh' alleine am Büroplatz ... schon lustig, der distinguierte Herr Eymundsson guckt auf den ollen Flokati der am Bürostuhl hängt. Schönes Bild. Beide.
(oder macht er zu mir Daumen hoch?)
Wie viele Etagen hat der Laden? Vier plus Kinderabteilung im Keller? Jetzt sind'se zu dritt unterwegs - und Tatsache, es dauert keine zwei Minuten da kommt die erste Verkäuferin freudestrahlend aus dem Erdgeschoß. Ich fühle mich wie befreit - doch nicht gefangen in einer Zeitschleife!
Gefunden? Wo? - das Regal am Schaufenster, links neben dem Eingang, da liegt es fett und bräsig - und jetzt kommt's!
Ich habe mich beim Titel total verhauen. Das Ding heißt nicht Cars in Iceland (mitderflachenhandvordiestirnhausmiley) sondern der Titel ist Cars of Iceland!
Yipie, ich hab's - trotzdem brauche ich jetzt Frischluft.
Der Blick von Grandi Richtung Innenstadt mit Kirche und Opernhaus. Das Maritim Museum habe ich im Rücken. Der alte große Hafen ist zu klein geworden und wird mit Feinkostfisch, Restaurants und Eisbude neu gestaltet. Von hier geht's zurück durch den Hafen. Überall wird gebaut wie bekloppt.
Ein Stück den Arnarhóll rauf.
Ingólfur bestaunt das Geschehen.
Katzenspuren locken mich zum Theater.
Architektur der 50er. Imposant.
Zurück geht's jetzt über die Laugarvegur.
Erfrischungen shoppen und Päuschen auf 'ner Bank.
Dieser neue Laden für ... wie sagt man das ... nordische Devotionalien? ... Mittelalterfreaks? ... neuzeit Schamanen? wie auch immer. Willkommen heißt mich der Donnergott.
Die Regale quillen über mit Runenanhängern, Trinkhörnern, Wikinger-Statuetten, Raben-gedöns alles aus Plaste und trotzdem teuer. Hinter der Kasse gibt's dann doch auch was versilbertes, wie echtes Kunsthandwerk sieht's aber nicht aus. Eher Bijou Brigitte. Klischee - aber dann doch noch - ganz hinten kann man sich mit Gummischwertern und Knüppeln ausrüsten. Die sehen alle so aus als hätten die Ork-Horden aus den Herr der Ringe Filmen hier was vergessen. Nicht nur mein Lieblingsstück ist ein gute einszwanzig langer Kriegshammer. Es kostet mich all meine Kraft den nicht am nächsten Touri auszuprobieren. So wie der aussieht ist das noch nicht vielen gelungen. Das Ding ist völlig durch die Wurst - und Gott sei Dank der Einzige seiner Art. Sonst hätte ich das Auto damit verziert.
Was sagt der isländische LKW Fahrer aus "Seelsorge am Gletscher" nochmal zu dem Kasten mit dem Lachs? Irgendwas mit Verpackung und Inhalt. Das mache ich mir mal zu eigen.
Scintilla: isländischer Inhalt, italienische Verpackung.
Huch, Eisbären ...
... die gehören auf der Laugarvegur doch inzwischen zum Inventar.
Über den Klapparstígur zurück zum Skólavörðustígur - und was ist das???
Iss den Garten? Vegetarisch? Ich habe mal gehört, für vegetarisch oder vegan würde es kein isländisches Wort geben. Kein Wunder, wo die Sprache für Obst und Gemüse nur den Begriff Grünzeug hat. Ávöxtur? So modernes Zeug is' nix für mich
Nochmal einkehren, weil's so schön war ...
Selbst bei schlechtem Wetter könnte man sich eigentlich ins Auto setzen und auf Entdeckungstour fahren. Die übergroßen Graffitis können einen wirklich an Autokino erinnern.
Jetzt geht es aber per Pedes zum Stadtbummel durch die Innenstadt.
Von der Hallgrimmskirkja durch die Seitenstraßen geht’s ratz fatz runter zur Laugarvegur. Bis zum alten Hafen sind’s auch nur ein paar Minuten. Hier hat man wirklich alles fußläufig.
Jetzt geht's aber erst mal über den Skólavörðustígur. Gegenüber vom frisch dicht gemachten Second-Hand-Haushaltswarenladen hat was neues aufgemacht. Achtung – neues Wort: Kinderfernsehenmerchandise - Krakkasjonvarpvarningur??? Asche auf mein Haupt, ich habe noch keine Folge geguckt.
Alles hat zwei Seiten. Am Skólavörðustígur ist ja das Schöne, dass es lange bergab geht. Aber ist Bergauf die Aussicht nicht die viel schönere?
Mit dem Auto kommt man von der Kirche noch an der alten Polizeiwache vorbei bis in die Bergstaðastræti.
Dahinter ist die Straße für Kraftwagen gesperrt. Im Sommer finden hier oft Kunstaktionen statt. Im letzten Jahr wurde der Straßen Abschnitt als Galerie genutzt. Isländer haben ihre Autos fotografiert. Tolle Oldtimer, zu große US-Schlitten, Japaner die aussehen wie Mond-Fahrzeuge. Zum Beispiel vor einem Hintergrund der sich total mit der Farbe des Wagens gebissen hat, vor der Kópavogskirkja oder vorm Walmuseum, den Pickup so platziert, dass es aussieht, als würde der Wal aus der Ladefläche springen.
In Aky habe ich ein Fotobuch dazu gesehen. Das will ich jetzt haben. Im Buchladen auf der Skólavörðustígur habe ich aber Pech. Tja, dann ist wohl jetzt die Zeit für Kaffee und Sonnenbad. Das nächste Café hat zum Glück eine Dachterrasse mit Ausblick.
Weiter auf der Jagd nach dem Fotobuch - im Buchladen auf der Bankerstraeti halten sie mich für Wahnsinnig - nicht genug damit, dass ich erst die Nerven von zwei Mädels verschleiß' indem ich es zuerst mit meinem gebrochenen isländisch versuch. Auch die Onlinerecherche - ich meine mich zu erinnern, dass der Titel "Cars in Iceland" oder so ähnlich war - bringt kein Ergebnis. Jetzt schaltet sich auch noch der "Bürovorsteher" ein. Also gut - last try - ich versuch's direkt mit englisch. Also ... :
- ich suche ein Fotobuch "Cars in Iceland" ...
- Ha?
- "Cars ..."
- Ha?
- "Cars...?"
- ???
janeisklar AUTO ausgerechnet! ist das jetzt bíl oder bill also bitl - egal
- "C-A-R-S ... bíl? bill?"
wo bin ich hier? in der Twilight Zone? ich will's grad' aufmalen oder lenkende Handbewegungen und "tut - tut" machen da plötzlich ... ich kann die Króna quasi fallen hören
- "uh - you mean caaaaars?"
Und jetzt geht das Spiel von vorne los. An die Ausstellung auf der Skólavörðustígur vom letzten Jahr kann er sich nicht erinnern, den Buchtitel hat er auch nicht im Computer. Also macht er sich auch auf die Suche.
Ich steh' alleine am Büroplatz ... schon lustig, der distinguierte Herr Eymundsson guckt auf den ollen Flokati der am Bürostuhl hängt. Schönes Bild. Beide.
(oder macht er zu mir Daumen hoch?)
Wie viele Etagen hat der Laden? Vier plus Kinderabteilung im Keller? Jetzt sind'se zu dritt unterwegs - und Tatsache, es dauert keine zwei Minuten da kommt die erste Verkäuferin freudestrahlend aus dem Erdgeschoß. Ich fühle mich wie befreit - doch nicht gefangen in einer Zeitschleife!
Gefunden? Wo? - das Regal am Schaufenster, links neben dem Eingang, da liegt es fett und bräsig - und jetzt kommt's!
Ich habe mich beim Titel total verhauen. Das Ding heißt nicht Cars in Iceland (mitderflachenhandvordiestirnhausmiley) sondern der Titel ist Cars of Iceland!
Yipie, ich hab's - trotzdem brauche ich jetzt Frischluft.
Der Blick von Grandi Richtung Innenstadt mit Kirche und Opernhaus. Das Maritim Museum habe ich im Rücken. Der alte große Hafen ist zu klein geworden und wird mit Feinkostfisch, Restaurants und Eisbude neu gestaltet. Von hier geht's zurück durch den Hafen. Überall wird gebaut wie bekloppt.
Ein Stück den Arnarhóll rauf.
Ingólfur bestaunt das Geschehen.
Katzenspuren locken mich zum Theater.
Architektur der 50er. Imposant.
Zurück geht's jetzt über die Laugarvegur.
Erfrischungen shoppen und Päuschen auf 'ner Bank.
Dieser neue Laden für ... wie sagt man das ... nordische Devotionalien? ... Mittelalterfreaks? ... neuzeit Schamanen? wie auch immer. Willkommen heißt mich der Donnergott.
Die Regale quillen über mit Runenanhängern, Trinkhörnern, Wikinger-Statuetten, Raben-gedöns alles aus Plaste und trotzdem teuer. Hinter der Kasse gibt's dann doch auch was versilbertes, wie echtes Kunsthandwerk sieht's aber nicht aus. Eher Bijou Brigitte. Klischee - aber dann doch noch - ganz hinten kann man sich mit Gummischwertern und Knüppeln ausrüsten. Die sehen alle so aus als hätten die Ork-Horden aus den Herr der Ringe Filmen hier was vergessen. Nicht nur mein Lieblingsstück ist ein gute einszwanzig langer Kriegshammer. Es kostet mich all meine Kraft den nicht am nächsten Touri auszuprobieren. So wie der aussieht ist das noch nicht vielen gelungen. Das Ding ist völlig durch die Wurst - und Gott sei Dank der Einzige seiner Art. Sonst hätte ich das Auto damit verziert.
Was sagt der isländische LKW Fahrer aus "Seelsorge am Gletscher" nochmal zu dem Kasten mit dem Lachs? Irgendwas mit Verpackung und Inhalt. Das mache ich mir mal zu eigen.
Scintilla: isländischer Inhalt, italienische Verpackung.
Huch, Eisbären ...
... die gehören auf der Laugarvegur doch inzwischen zum Inventar.
Über den Klapparstígur zurück zum Skólavörðustígur - und was ist das???
Iss den Garten? Vegetarisch? Ich habe mal gehört, für vegetarisch oder vegan würde es kein isländisches Wort geben. Kein Wunder, wo die Sprache für Obst und Gemüse nur den Begriff Grünzeug hat. Ávöxtur? So modernes Zeug is' nix für mich
Nochmal einkehren, weil's so schön war ...
Glukáf, Helge