Go West(fjorde)!

[Soulfari]

Die Sonne guckte noch durch Wolkenschleier hervor, aber für den Nachmittag von Tag 7 war uns schon eine Wetterwarnung mit Sturm und Regen verheißen. Also machten wir uns früh auf den Weg Richtung Látrabjarg.


Abstecher ins Sauðlauksdalur

Denkmal für den Pfarrer Björn Halldórsson, der dort 1768 als Erster in island Kartoffeln anbaute.

Örlygshöfn mit seinem hellen Strand ließen wir erst mal rechts liegen


Breiðavík



der Leuchtturm von Bjargtangar/Látrabjarg, am westlichsten Ende von Island und damit Europa

"Lundis streicheln"


geht heute nicht mehr!


das würden jetzt wohl auch zu Viele wollen



Aber immerhin hatten sich noch nicht alle in Richtung Winteraufenthalt begeben.

Auf dem Rückweg war dann Zeit für das Museum in Hnjótur/Örlygshöfn

Luft-, Seefahrts- und Heimatmuseum

Kennt jemand so ein Spiel?


Die Maßeinheit für Weglängen war früher oft die Zahl der Paar Schuhe, die man dabei verbraucht hat


Für die Wäsche- und Sockenproduktion in Heimarbeit


Die Luftfahrtabteilung scheint nicht mehr sehr gepflegt zu werden


Der Aeroflot-Doppeldecker war der Ursprung und das Herzstück des Museums

[Soulfari]

Auf dem Weg zum Rauðisandur braute sich schon langsam was zusammen




In Melanes haben vor 24 Jahren unsere Kinder mit der 6jährigen Tochter des Hauses gespielt und im Sand herumgetollt

Jetzt wird dort nur noch ein Campingplatz betrieben, und was aus dem Mädchen geworden ist, konnten wir auch nicht in Erfahrung bringen.

Es wird windig


und die Wolken verdichten sichj


Garðar, Islands ältestes Stahlschiff, bekam vor 8 Jahren zum 100.Geburtstag einen frischen Anstrich... und rottet seither wieder gnadenlos vor sich hin...










In Patreksfjörður hatten wir ein nettes Apartment ergattert, in dem es sich gut abwettern ließ. Vom Sturm haben wir nicht viel bemerkt, aber geregnet hat es die ganze Nacht und noch länger.

[Soulfari]

So begannen wir den 8. Tag mit ausgiebigem rumtrödeln in unserem Apartment und tafen beim Essen an der Tankstelle die Schweizer mit ihrem dicken, kantigen WoMo, denen wir gestern nachmittag noch geraten hatten, lieber nicht mehr über die Berge weiterzufahren.


Schräg vor unserem Apartment ein Denkmal für 4 Todesopfer einer Lawine, die 1983 über Patreksfjörður niederging - darunter ein 6jähriges Mädchen  

Irgendwann mussten wir unsere Unterkunft doch für die nächsten Gäste freimachen.


Der Kleifabúi ragte etwas trüb aus den tiefhängenden Wolken

Aber die Wolken hingen noch tiefer...

Das Gästebuch an diesem einladenden Rastplatz am Meer war triefnass...

Also verschoben wir die Kaffeepause bis nach Flókalundur und quartierten uns dort auch gleich ein. Morgen sollte es doch mal heller und sonniger werden, und ein bisschen mehr wollte ich auch von der Südseite der Westfjorde sehen.

Langsam kam spätnachmittags doch mal die Sonne raus.



An der 60 bei der Brücke über die Penna steht noch so ein steinerner Geselle, mit dem sich vor vielen Jahren die Straßenarbeiter von vegagerðin verewigt haben.




Da es zunehmend freundlicher wurde, fuhren wir nochmal ein Stück zurück, um uns BrjánslæKur im zweiten Anlauf bei Sonne anzugucken




Bei Flókalundur kann man eine Miniausgabe der Stuðlagíl direkt von der Brücke aus sehen


Zur Krönung des Tages reihte ich mich endlich in das Bademantelgeschwader ein

und pilgerte (allerdings wegen der Temperatur doch im Auto) zu der Quelle, die nicht von Gvendur dem Guten, sondern letztes Jahr von unserer lieben Silke geweiht wurde  

[Silke]

Zur Krönung des Tages reihte ich mich endlich in das Bademantelgeschwader ein
und pilgerte (allerdings wegen der Temperatur doch im Auto) zu der Quelle, die nicht von Gvendur dem Guten, sondern letztes Jahr von unserer lieben Silke geweiht wurde  

[Soulfari]

Tag 9 - endlich Sonne!

Die Straße Nr. 60 schlängelt ich an der Südseite der Westfjorde um Fjorde, über neue Dämme und Brücken und über Pässe durch eine Landschaft, die einen ganz eigenen Reiz hat - nicht so spektakulär wie am Djúp, dafür milder und sehr einsam. Eigentlich schade, dass da auf einer Strecke von 80 km überhaupt keine menschliche Siedlung mehr ist.





Zwischendurch geht es auf eine Straße, die offiziell keine mehr ist. Mein Ziel: Skálmarnesmúli, an der Spitze der "großen dreieckigen Halbinsel"




"Warum haben die ihre Kirchen immer am AdW gebaut?"


Nicht alle Höfe dort sehen so aus. Einer ist noch definitiv bewirtschaftet, an einem anderen wird gerade gebaut, wohl als Sommerhaus, und an einem Haus bei der Kriche stand ein Auto.


Wie lange kann die Straße wohl dem Bach von rechts oben standhalten?


Blick zurück nach Skálmarnes


Lichtspiele auf dem Wasser


Bei Eyri am Kollafjörður. Da steht auch noch ein Windsack. War das mal ein Flugplatz?


Die Kirche in Gufudalur hat einen eigenwilligen Turm


Die Serpentinen am Ódrjúgsháls, bekannt von der Vegagerdin-webcam, hier in natura


Hinter dem nächsten -háls eröffnet sich der Blick über den Þorskafjörður zu den Vaðalfjöll


Die Strommasten, die die Kabel über den Fjord tragen, sind ganz besonders gestaltet.

[Soulfari]

Mittagspause im urigen Hotel Bjarkarlundur


In der Ferne schimmern schon die Berge von Skarðsströnd


Die Hlunnindasýning in Reykhólar zeigt nicht nur den Reichtum der Küsten (Eiderdaunen, Treibholz, Seetang, Vogeleier, Seehunde und gestrandete Wale), sondern auch eine Sammlung alter Boote


und Bootsmotoren



Der Hof Grund am Hang gegenüber ist eine Freilicht-Ausstellung einer gigantischen Traktorensammlung




unter diesem Namen hat man meist andere Fahrzeuge im Sinn

Eine Kirche mal ohne den typischen blauen Sternenhimmel


Staður im Reykhólarsveit


Die Vaðalfjöll vom Vatnsfjörður aus gesehen




Auch am Gílsfjörður stehen diese Pfeiler




Das Gästehaus in Nýp war ausgebucht, also mussten wir noch weiter


durch den Klofningur an die Fellsströnd


Umsomehr freute sich der Besitzer von Vogur über die 30%ige Steigerung seiner Gästezahl

diesmal nicth natürlich-romantisch, aber immerhin mit Blick auf Wolkenschafherde und Snæfellsnes

[Soulfari]

Am 10. und letzten Tag mussten wir noch ein Stückchen zurückfahren. Nicht nochmal durch den Klofningur



sondern holterdipolter nach Dagverðarnes.
Nachdem ein paar Tage zuvor Gudrun (Turi Laugarbakki) sich auf FB zur Qualität der Zufahrtsstraße geäußert hatte, habe ich Hilmar diese Kirche nicht mehr am Ende des gestrigen Tages zugemutet.

Ob dieses Haus die Inspiration war für das weiße Häuschen mit Blick über den Breiðafjörður, das sich die "Eismalerin" Karítas gegen Ende ihres Lebens kauft?

Dieses Häuschen wohl eher nicht  



was hier rechts so aus dem Dunst hervorleuchtet, ist wohl der Drápuhlíðarfjall bei Stykkishólmur

Zuletzt wandelte ich nochmal auf den Spuren meiner ersten Islandreise vor 32 Jahren

Krosshólaborg. Das Kreuz ist ein Denkmal für die Christin Auður die Tiefsinnige aus der Laxdæla Saga, die sich hier angesiedelt hatte.



Tungustapi im Sælingsdalur, der Sage nach eine Elfenkirche
Seinerzeit habe ich noch im Edda-Hotel in Laugar auf einem svefnpokapláss genächtigt. Heute ist nur noch ein Campingplatz in Betrieb.

Nun hatte ich alles, was ich auf dieser Tour entdecken und wiedersehen wollte, gesehen.
Da wir über die Laxárdalsheiði schon im Mai gerumpelt waren, überlegten wir, die bequemere, asphaltierte Strecke, also die 60 bis zum Ende und dann die Ringstraße über die Holtavörðuheiði zu fahren.
Vor dem wieder beginnenden Regen verkrochen wir uns erst mal in Búðardalur in den Vínlandssetur. Teils wissenschaftlich, teils künstlerisch, wird hier die Saga von Erik dem Roten und die Grönländersaga dargestellt.

Der kleine Snorri Þorfinnsson war der erste in Amerika geborene Europäer.

Seine Mutter Guðriður war wohl die weitestgereiste Frau ihrer Zeit. Nach der Rückkehr von Vínland in den Skagafjörður ist sie auf einer Pilgerreise bis nach Rom gekommen.


Da bot sich zum Thema passend doch noch der Besuch in Eiríksstaðir an. Dort hat man Überreste des mutmaßlichen Hofs Eiríks des Roten ausgegraben und in der Nähe eine Rekonstruktion des Langhauses errichtet.


Leifur Eiríksson wurde dort geboren.


Das berühmte Eis von Erpsstaðir mussten wir auch probieren



Schokolade, Baileys und Löwenzahnhonig!





Blick von der Brattabrekka zur Skarðsheiði



Hvammur an der Ringstraße, die ultimativ letzte Kirche auf dieser Runde

Und am Hrútafjörður war der Kreis geschlossen.

[Variofahrer]

Danke, Jutta, fürs Mitnehmen.  

Wehmut kommt auf und Sehnsucht. Hoffentlich kann ich bald wieder dort sein. 

Silke schrieb: „...Die gepflasterte Rennbahn ist glaube ich ganz neu. Ich kann mich jedenfalls nicht erinnern, dass die letzes Jahr schon da war. da muss ich direkt mal in meinen Fotos nachgucken...“

Habe auch nochmal in mein Tagebuch geschaut - im Juli 2019 war der Weg noch nicht da, soweit ich mich erinnere. 

[Silke]

Genau. Ich hab auch noch mal in meinen Fotos nachgeguckt. Im Juli 2019 war da auch noch nichts gepflastert.

[Furtenschisser]

… und würde ich drei Wochen in den Westfjorden verbringen, ich hätte immer noch nicht alles gesehen. Das Hexenmuseum und Saltw(v)erk hatte ich im letzten Jahr eigentlich auf dem Zettel. Naja, man macht ja auch Urlaub … und NATÜRLICH habe ich noch ein Foto vom letzten Jahr mit ohne Pflastersteine auf dem Weg



Und mal ganz ehrlich, abgesehen von den Pflastersteinen, dieses “Leiten“ der Spaziergänger schont echt die Natur. Wir waren 2015 zuletzt hier. Da war links und rechts vom Pfad alles braun getrampelt. Und zwar breiter als der Weg den es jetzt gibt. Am schlimmsten hat es damals aber am Skogafoss ausgesehen. Da war gar kein grün mehr am Hügel. Dann lieber so wie jetzt.
Das Spiel sieht übrigens klasse aus – übersetz doch mal
Super sind auch die Beine am Schild von Garðar! Gut getroffen

Was mich jetzt aber wirklich interessiert - was ist jetzt unten in den Hütten am Dynjandi? Nur Ranger Büros? Gemeinschaftshräume für's Camping - oder was?