Der Eldfell entstand im Januar 1973. Völlig unerwartet traf das damals die Bevölkerung. Glücklicherweise waren wegen eines Sturmes am vorhergehenden Tag alle Fischerboote im Hafen und alle verfügbaren Boote und Schiffe vom Festland kamen zu Hilfe. So konnten alle 5000 Bewohner unverletzt noch in der Nacht evakuiert werden. Der Ausbruch dauerte fast ein halbes Jahr.
(Foto ist im Museum gemacht)
Während der ganzen Zeit waren ständig Freiwillige auf der Insel. In den ersten Tagen wurden die Schafe und Pferde aufs Festland gebracht und die Kühe geschlachtet. Die Fenster und Türen der Häuser wurden mit Wellblech abgedeckt und im Laufe der Monate ständig die Dächer abgeschaufelt, damit wenigstens die nicht unter der Lava begrabenen Häuser erhalten blieben. Ein Drittel der Stadt wurde damals zerstört.
An einigen Stellen sind noch Reste der Häuser unter der Lava zu sehen.
Dieses Schild steht jetzt 14 Meter über der Straße an die es erinnert.
Eine große Gefahr war die in Richtung Hafen fließende (glücklicherweise) zähflüssige Lava, die den Hafen zu veschließen drohte. Dann wäre eine Existenz auf der Insel nicht mehr möglich gewesen. Durch ständig auf die Lava gepumptes Meerwasser konnte eine Barriere entstehen, die den Strom in Richtung Meer ablenkte. Der Hafen ist jetzt wesentlich geschützter als vor dem Ausbruch.
Ebenfalls im Museum sind diese beiden Fotos entstanden, die zeigen, wie sich die Insel durch den neuen Vulkan vergrößert hat.
Anfang Juli konnte die Bevölkerung wieder auf die Insel zurückkehren. 4000 Einwohner kamen wieder. Wochenlang befreiten sie die Straßen und Häuser von der Asche, die teilweise mehrere Meter hoch lag.
Jedes Jahr wird um diese Zeit zum Andenken das Fest ‚Goslok‘ im Hafen …..
….. und in den Familien gefeiert.
So sah die Gegend vor dem Vulkanausbruch aus.
Die Bilder habe ich während des Festes in einem Privatgarten fotografiert, in dem alle, die kamen, bewirtet wurden.
Das ist der Blick auf die beiden Vulkane Eldfell und Helgafell von der Fähre am Hafeneingang aus.
Heute ist der Eldfell DER touristische Anziehungspunkt der Insel. Wenn die Kreuzfahrtschiffe im Hafen liegen, wandern ganze Kolonnen auf den Vulkan.
Oben angekommen ist die Aussicht phantastisch.
Blick auf die Hafeneinfahrt
Von hier hat man auch den schönsten Blick auf den Eyjafjallajökull.
Auf dem Gipfel des Vulkans ist die Hitze noch so stark, dass es immer noch möglich ist, Brot zu backen. Ruth hat das jahrelang mit Wandergruppen dort gemacht. Jetzt nutzt sie die Wärme nur noch privat - Aber dieses Jahr hat sie verständlicherweise eine Ausnahme gemacht. Präsident Steinmeier war zum Staatsbesuch in Island und Ruth wurde gebeten, die Präsidenten und ihre Frauen samt 'Gefolge' bei ihrem Besuch auf dem Vulkan mit frisch gebackenem Brot zu überraschen.
So kam auch ich als Helferlein zu dem tollen Erlebnis, unser sympathisches Präsidenten-Ehepaar ganz persönlich zu erleben.