Bing-Bong! Mein Schlaufon meldet sich. Post aus Neskaupstaður - Anna Lena schickt ein Bild von gestern Abend.
Anscheinend hatten alle Spaß - super. Ich freu mich wie ein Schneekönig. Erstes Urlaubsprojekt erfolgreich abgeschlossen. Eines habe ich noch im Gepäck.
Heute sind wir
einen ganzen Tag in Akureyri. Vierter Besuch - wir können es langsam angehen lassen. Nieselregen lädt in die Lundi Buðir ein, Schnäppchen bei 66° checken - so was halt.
Die
Rocky Horror Show läuft auf der ganzen Welt in Englisch - zumindest kenne ich keine Synchronfassung des Films - auch keine Bühnenversion.
Nur Ísland braucht da mal wieder 'ne Extrawurst! Da suche ich im letzten Urlaub nach Páll Óskar im iTunes Store und finde Rocky Horror auf Isländisch.
Wer Spaß dran hat, die Songs gibt's
hier.
Und für mich heute bei Eymundsson als CD. Noch'n Kaffee vor der Tür und dann Abflug in die Gegend.
Mords Getümmel am Goðafoss. Trotzdem spendiert er ein Foto als wären wir allein. Die Treppe nach unten entdecke ich erst heute. Ist die neu?
Wie voll es ist sieht man von weitem gar nicht. Im Zoom schon.
(na, wer findet den, der die Drohne fliegt?)
Bei meinem ersten Besuch hier wurde mir erklärt, dass Þorgeir Þorkelsson sich hier, südlich vom See, zurückgezogen hatte um sein Urteil zu fällen. Leider ist die Kirche dort verschlossen.
Oben in Grenivík gibt's eine Trockenfischfabrik. Vielleicht lohnt da ein Besuch. Wir vertrödeln den Tag aber so gemütlich, dass wir uns am Abzweig hinterm Fnjóskádal dann doch für den direkten Weg nach Laufás entscheiden.
Vielleicht ist's hier immer so leer.
Vielleicht liegt's auch daran, dass heute, Sonntagnachmittag, das Fußball Endspiel läuft.
Unglaublich wie weitläufig die Gebäude innen sind. Ich fänd's hier gemütlich. Beim Rausgehen fragt der junge Mann am Eingang ob ich noch Fragen hätte. Ich kann's mir nicht verkneifen - ich hatte beim Reinkommen schon gemerkt, dass er schnell ein Tablett unterm Tresen hat verschwinden lassen - und frage "who wins?" - Breites Grinsen, er holt das Tablett raus - darauf läuft das Spiel – er bringt mich auf den neusten Stand - noch fünfzehn Minuten zu spielen. Wir gucken - und kommen dabei ins Quatschen. Ratz-Fatz muss er mir dann doch was zum Haus erklären und wir gehen rum, landen in der guten Stube, und gucken das Spiel hier zu ende.
Den Besuch in Akureyri müssen wir mit einem Besuch im Jólagarðurinn verbinden. Das ist so skurril. Das ist unser. Es geht also zurück über den Fjord.
Ich fasse es nicht - ich bin auf Spekulatius und Zimtsterne eingestellt und was gibt's hier? Erdbeeren?!!
Islands einzige mir bekannte Elfenmission.
Die völlig durchgeknallte musikalische Untermalung auf dem stillen Örtchen ist mir das ganze letzte Jahr nicht aus dem Kopf gegangen. Wo kriege ich die her? Heute muss ich die Weihnachtsmannhelferin an der Kasse dazu interviewen. Alles in meinem besten Icelingish. (Das ist jetzt ja doch ein bisschen peinlich, ich schreib’s mal flapsig) „Hömma, bei euch auf’m Klo läuft so super Musik “ - „??? [augenroll] ???“ - „Da singt einer, der klingt wie der pilzköpfige Comedian - nachdem er sich ‘ne Bahn gezogen hat.“ - „Ach so, dass ist
Laddi.“ - „Wer ist das?“ - „
Laddi, ein isländischer Schauspieler. Der macht auch viel Unterhaltung für Kinder.“ - noch ein bisschen Klönschnack - „Also, wessen Musik ist das nochmal?“ - „Die ist von
Ladda!“ - „Habt ihr von dem eine CD?“ - „Nein. Wir haben hier Weihnachtsmusik auf CD, aber nicht die, die wir draußen auf der Toilette spielen.“ - „Schade, dann gehe ich mal selbst auf die Suche. Wie schreibt man
Laddi [erster Fehler] denn?“
Und jetzt stellt mir mein Icelingish ein Bein. Ich versuche zu Buchstabieren L und A sind doch wohl wie im deutschen? Versuch macht Klug - sie versteht mich. Das D macht irgendwie Probleme. Versuche ich’s also mit „doubble di“ - klappt auch. Den letzten Buchstaben habe ich nicht ganz verstanden. Ich versuche es mit „æ” - sie antwortet mit „Yes, yes I.“ [jæja - englisch i = deutsch ei ? = isländisch æ] Und schon bin ich [nächster Fehler] reingefallen - da hilft‘s auch nicht, dass ich æ noch mit dem Finger spiegelverkehrt in die Luft male.
Also habe ich nicht
Laddæ, sondern
Ladda gesucht. Hier isser:
Abschließend noch ein wenig rumcruisen durch die Stadt. Mal den Berg hoch und gucken ob man den Hafen sehen kann. Blick über den Fjord.
200 Meter weiter stehen wir in den Wolken. Super Tag! Die Wolken verfolgen uns bis vor's Hotel. Der Abend verspricht Rausschmeißwetter für morgen.
Für uns geht es morgen weiter die Küste entlang. Es freut mich, dass ihr mich auf dem Weg ein Stück begleitet habt und hoffe, ihr hattet so viel Spaß wie ich.